Die Digitalisierung und die dazugehörigen Dienstleistungen befinden sich in einem ständigen Wandel. Treibende Kraft hinter dieser Transformation ist die Innovation. Um dieser Entwicklung nicht hinterherzuhinken, sondern diese selbst mitgestalten zu können, setzt CENT Systems auf ein eigenes Innovation-Lab. Hier wird der Fokus auf Themenfelder wie die intelligente Automatisierung von Geschäftsprozessen gelegt, wobei Technologien wie künstliche Intelligenz und Robotic Process Automation genutzt werden. So entstehen innovative Digitalisierungslösungen, die den Herausforderungen der Zukunft gewachsen sind. In diesem Blogbeitrag gehen wir unserem Streben nach Innovationen auf den Grund.

Innovation und Co-Creation: Unsere Partnerschaft mit der RWTH Aachen

Ein zentraler Bestandteil des Innovation-Lab ist unsere Partnerschaft mit der renommierten Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) in Aachen. Die akademische Expertise der RWTH und unsere branchenspezifischen Kompetenzen sind im Rahmen unserer Co-Creation die Grundlage für innovative, zukunftsorientierte Digitalisierungsdienstleistungen. Im Interview spricht Professor Dr. Frank Piller, Lehrstuhlinhaber für Technologie- und Innovationsmanagement an der RWTH, über die Partnerschaft mit CENT Systems, über die Königsklasse der Innovation und über Mehrwerte für die RWTH Aachen. Die Kernaussagen des Interviews im Überblick:

  • Die richtige Strategie und passende Methoden sind essenziell, um Innovationsprozesse voranzutreiben.
  • Prozesse wie das Innovationsmanagement müssen innerhalb eines Unternehmens von allen getragen werden, um eine Transformation zu ermöglichen.
  • Co-Creation dient der Forschung und Wissenschaft ebenso wie der Wirtschaft.
Herr Prof. Dr. Piller, wie wird oder bleibt ein Unternehmen innovativ?

Prof. Dr. Frank Piller: Zentral ist in diesem Zusammenhang eine Unternehmenskultur, die Erneuerung fördert. Der Fokus darf nicht nur auf das gelegt werden, was man schon hat, sondern es muss einen Willen geben, etwas Neues zu schaffen. Damit dies funktioniert, muss ein Innovationsprozess gestartet werden, der mehr ist als «nur» eines von vielen Projekten.

Ein Mann mit einer Brille und in blauem Hemd
Prof. Dr. Frank Piller, Lehrstuhlinhaber für Technologie- und Innovationsmanagement an der RWTH Aachen

Als Pionier der Digitalisierungsbranche hat CENT Systems schon früh gezeigt, dass es sich um ein innovationsfähiges Unternehmen handelt.

Prof. Dr. Frank Piller
Welche Handlungsempfehlungen geben Sie CEOs, die in ihren Unternehmen ein erfolgreiches Innovationsmanagement implementieren wollen?

Es gibt diverse Faktoren, die eine erfolgreiche Innovationsstrategie von weniger erfolgreichen unterscheidet. Am wichtigsten ist die Kundenzentriertheit. Eine Innovation muss irgendeine Form von Bedürfnis treffen und sollte mit einer gewissen Experimentierfreude und Agilität entwickelt werden. Das bedeutet, dass Unternehmen besser früher als später Feedbacks vonseiten der Kundschaft einholen sollten, anstatt im Geheimen lange daran zu tüfteln. Kontinuierliche Interaktion mit den Zielgruppen kann Innovationen fördern – und oft merken Unternehmen, das eigentlich schon viele innovative Ansätze vorhanden sind. Auch deshalb definiert das europäische Patentamt Innovation nicht als etwas Neues, sondern als eine erstmalige Kombination von Vorhandenem.

Zu Ihren Forschungsgebieten gehört nebst dem Innovationsmanagement auch die Co-Creation – eine Methode, welcher sich auch CENT Systems mit einer eigenen Initiative verschrieben hat. Weshalb ist diese Vorgehensweise für ein Unternehmen wie CENT Systems die richtige, um Innovationen voranzutreiben?

Co-Creation basiert darauf, dass Innovationen nicht nur für, sondern mit Kunden geschaffen werden. Gerade im hochspezialisierten B2B-Bereich, in welchem CENT Systems tätig ist, ergibt dieses Vorgehen Sinn. Zu Beginn der Co-Creation wird meist ein Workshop durchgeführt, um die Basis für gemeinsame Lösungen zu schaffen. Richtig gelebt, lassen sich Ergebnisse, die im Rahmen einer Co-Creation entstehen, wunderbar skalieren und können so in die Produktentwicklung mit einfliessen. Auf diese Art und Weise kann Co-Creation zu einem echten Innovationstreiber in einem Unternehmen werden.

Die RWTH Aachen und insbesondere auch Sie persönlich als Wirtschaftswissenschaftler pflegen im Rahmen des Innovation-Lab einen nachhaltigen Austausch mit CENT Systems. Wie bewerten Sie das Unternehmen in Bezug auf Innovationsprozesse?

Wenn es um branchenspezifische Belange rund um Digitalisierung geht, wissen die Expertinnen und Experten von CENT Systems selbst am besten, was zu tun ist. Gerade in der anspruchsvollen Digitalisierungsbranche, in welcher CENT Systems tätig ist, stellen sich in Bezug auf das Innovationsmanagement jedoch besondere strategische Herausforderungen. Als Pionier der Digitalisierungsbranche hat CENT Systems schon früh gezeigt, dass es sich um ein innovationsfähiges Unternehmen handelt. Nun geht es darum, diese Chancen zu nutzen und den eigenen Wandel weiter voranzutreiben – beispielsweise mit der Evaluation neuer Geschäftsmodelle und dem Einstieg in den Business-to-Consumer-Bereich (B2C). Für mich persönlich erfreulich ist, dass die Menschen bei CENT Systems bereits zur Erkenntnis gelangt sind, dass Innovation nicht von einer einzigen Person getragen werden darf, sondern die Aufgabe von allen ist. Das zeichnet CENT Systems aus und spricht für die offene Unternehmenskultur.

Welchen Mehrwert bietet die Partnerschaft mit CENT Systems Ihnen und der RWTH Aachen?

Für die Wissenschaft ist diese Art der Kooperation sehr interessant, weil wir – also auch die RWTH Aachen – so direkte Erkenntnisse über die Wirkung unserer Tools und Templates erhalten. Wir bieten CENT Systems kein Consulting im Sinne einer Unternehmensberatung, sondern erhalten durch diese Art der Forschung eine Validierung für unsere eigenen Ansätze im Innovationsmanagement.

Sie gelten als Vertreter des sogenannten Grazer Innovationsmodells «BIG Picture», das von Dr. Hans Lercher entwickelt wurde. Darin wird die von CENT Systems praktizierte Geschäftsmodellinnovation als Königsklasse der Innovationen bezeichnet. Weshalb?

Der Prozess, der zu Veränderungen der eigenen Innovationskraft führt, ist für viele Unternehmen herausfordernd, weil es sich um ein neues Themenfeld handelt. Die eigenen Produkte oder Services kennt man hingegen bestens. Hinzu kommt, dass bei der Geschäftsmodellinnovation in die DNA des Unternehmens eingegriffen wird und sich somit auch die Vorstellung sowie die Art und Weise des eigenen Marktauftritts verändern kann. Intellektuell ist es sicher schwieriger, einen bahnbrechenden Algorithmus zu entwickeln, als ein neues Geschäftsmodell zu kreieren. Aber dieses neue Geschäftsmodell in der Folge umzusetzen, im eigenen Unternehmen zu implementieren und die über alle Abteilungen hinweg die nötige Akzeptanz für den Wandel zu finden, ist weitaus schwieriger, als ein neues Produkt zu entwickeln. Insofern kann die Geschäftsmodellinnovation durchaus als Königsklasse der Innovationen bezeichnet werden. Eine Disziplin, die CENT Systems im Übrigen ausgezeichnet beherrscht. Ich spüre hier eine grosse Bereitschaft, diese Prozesse weiterzuführen.